Wie funktioniert die Runderneuerung?

Runderneuert - nachhaltig und ressourcenschonend

Die Vorrausetzung ist
Eine einwandfreie Karkasse

Grundsätzlich wird in zwei verschiedene Verfahren unterschieden: Die Kalt– und die Heißerneuerung. Voraussetzung für eine Reifenrunderneuerung ist immer eine einwandfreie Karkasse (Reifenunterbau). In der Regel eignen sich für die Reifenrunderneuerung nur qualitativ hochwertige Karkassen von den Markenherstellern, die bei den Partnern unseres Netzwerkes eingesetzt werden. Die Vorbereitungsschritte sind bei beiden Runderneuerungsverfahren identisch.

Die Vorbereitung

Jede Karkasse wird vorab einer genauen Sicht- und Tastprüfung unterzogen. Attribute wie unter anderem  Marke und Alter werden nach strengen Auswahlkriterien geprüft, beschädigte Reifen werden sofort aussortiert.

Optisches, zerstörungsfreies Prüfverfahren zur Feststellung von äußerlich nicht erkennbaren Defekten.

Erkennt Fehler wie Gürtelkantenlösungen, Lösungen zwischen den Karkassenlagen, Verletzungen durch eingedrungene Teile, Lufteinschlüsse oder Feuchtigkeit.

Nicht runderneuerungsfähige Karkassen werden kompromisslos aussortiert und der stofflichen Verwertung zugeführt.

Das alte Profil wird durch moderne computergesteuerte Raumaschinen abgeraut. Das Raumehl wird der stofflichen Verwertung zugeführt und weiterverarbeitet.

Reparatur von Gummi und Unterbauverletzungen, z. B. Einbau von Nagellochpflastern, Durchschlagsreparaturen, Aus­schleifungen von Rost im Stahlcordbereich, Wulstreparaturen werden fachmännisch durchgeführt.

Sorgfältige Schadensausarbeitung und Schadensbegutachtung

Erneute Zwischenprüfung bevor die so vorbereitete Karkasse dem nächsten Produktionsschritt zugeführt wird.

Kalterneuerung

Die Kalterneuerung (nur für Nfz-Reifen) ist eine formunabhängige Runderneuerung, bei der ein bereits vulkanisierter Laufstreifen verwendet wird. Dieser wird mittels einer unvulkanisierten Bindegummischicht auf die abgeraute Karkasse aufgebracht und in einem Autoklaven bei einer Temperatur von ca. 110°C abgeheizt.

Unvulkanisierte Bindegummimischung wird computergesteuert auf die Lauffläche aufgetragen

Computergesteuerte Belegung direkt nach Aufbringung des Bindegummis mit einem vorvulkanisierten und profilierten Laufstreifen

Der Reifen wird in eine Gummihülle gepackt und unter Vakuum gebracht

Verbindung zwischen Karkasse, Bindegummi und Laufstreifen wird im Autoklav (Heizkessel) hergestellt.

Vulkanisation dauert ca. 4 Stunden bei einer Temperatur von ca. 110 °C.

Zum Schluss wird der Reifen nochmals einer umfassenden und gründlichen Sichtkontrolle und Shearografieprüfung* unterzogen

*wird nur bei Nfz-Reifen eingesetzt

Quelle: RULA Kaltrunderneuerung

Die Heißerneuerung ist eine formgebundene Runderneuerung, bei der die Form- und Profilgebung in einer Heizpresse erfolgt. Auf die abgeraute Karkasse wird unvulkanisiertes Material auf die Lauffläche und Seitenwände aufgetragen und bei ca. 165 °C unter hohem Druck vulkanisiert.

Heißerneuerung

Unvulkanisierte Gummimischung wird mit einem computergesteuerten Extruder von Wulst zu Wulst auf die Karkasse gebracht und auf etwaige Unwucht geprüft.

Die belegte Karkasse, der sogenannte Rohling, wird in einer Heizform mit dem gewünschtem Laufflächenprofil bei ca. 165°C – je nach Reifenart – 30 Minuten bis  4 Stunden vulkanisiert.

Der Reifen erhält hiermit sein Profil durch den Übergang des Gummi vom plastischen in den elastischen Zustand

Zum Schluss wird der Reifen nochmals einer umfassenden und gründlichen Sichtkontrolle und Shearografieprüfung unterzogen

In der Endkontrolle werden auf halbautomatischen Entgratmaschinen wie schon an mehreren Arbeitsschritten zuvor, Rundlauf- und Druckprüfungen vorgenommen und das überschüssige Gummimaterial entfernt.