Fraunhofer-Institut zieht positive Ökobilanz
Fraunhofer-Institut zieht positive Ökobilanz qualitativ hochwertig runderneuerter Reifen versus vergleichbarer Neureifen.
Nach einer AZuR/DBU-Studie des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT verursachen runderneuerte Reifen in der Fertigung über 63 Prozent weniger CO2-Emissionen als qualitativ vergleichbare, hochwertige Neureifen.
Die Einsparung von Energie (Strom/Gas) im Herstellprozess und der Einsatz deutlich weniger Rohstoffe sind ursächlich dafür. Mit identischer Rollwiderstandsklasse und vergleichbarer Laufleistung verbrauchen Runderneuerte in der Anwendung nicht mehr Energie als Neureifen.
Runderneuerte Pkw-Reifen liegen in der CO2-Gesamtbilanz (Laufleistungen von 20.000 km/40.000 km) vor qualitativ vergleichbaren, hochwertigen Neureifen.
Runderneuerte Lkw-/Pkw-Reifen: Rundum positive Ökobilanz in der Fertigung
In der CO2-Bilanz des Fraunhofer Instituts UMSICHT liegen runderneuerte Reifen in der Fertigung klar vor qualitativ vergleichbaren, hochwertigen Neureifen. In der Stichprobe wurden neue und heißrunderneuerte Pkw-Sommerreifen (225/45 R17 91W) sowie neue und heiß-, kalt- und werksrunderneuerte Lkw-Traktionsreifen (315/70 R22.5 154/150L) unterschiedlicher Fabrikate verwendet.
Ein runderneuerter Pkw-Reifen verursacht im Fertigungsprozess rund 21 kg oder
63,6 Prozent weniger CO2-Emissionen als ein Pkw-Neureifen (Rollwiderstandsklasse C).
Ein runderneuerter Lkw-Reifen verursacht rund 135 kg oder rund zwei Drittel weniger
CO2-Emissionen als ein Lkw-Neureifen (Rollwiderstandsklasse D).
Runderneuerte Reifen verursachen in der Fertigung über 63% weniger Co2-Emissionen als qualitativ vergleichbare, hochwertige Neureifen.
Über 63 Prozent weniger CO2-Emissionen: Runderneuerte Reifen verursachen in der Fertigung rund zwei Drittel weniger CO2-Emissionen als vergleichbare Neureifen.
2027 rund 234.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr einsparen
Das Qualitätssiegel der Initiative Runderneuert
Die Fünf Merkmale für Qualität
Um die gleichbleibende Qualität von runderneuerten Reifen zu gewährleisten und Kunden den Kauf von qualitativ hochwertigen, nachhaltigen Reifen zu erleichtern, haben die Partner der Initiative Runderneuert ein Qualitätssiegel mit 5 entscheidenden Qualitätsmerkmalen für runderneuerte Nfz- und Pkw-Reifen entwickelt.
Identische Rollwiderstandsklasse, vergleichbare Laufleistung
In der Stichprobe der Fraunhofer-Studie wurden sowohl die Produktionsphase als auch die Nutzungsphase berücksichtigt, welche maßgeblich durch den Rollwiderstand des Reifens bestimmt wird. Die Messungen des Rollwiderstands durch das Prüflabor Nord ergaben, dass runderneuerte Reifen für die in der Stichprobe gewählten Reifen/Dimensionen dieselbe Rollwiderstandsklasse (Pkw: C, Lkw: D) erreichen, wie die Neureifen, auf deren Karkasse sie aufbauen.
Die Laufleistung runderneuerter Reifen ist nach Annahme des Fraunhofer Instituts identisch mit qualitativ vergleichbaren, hochwertigen Neureifen. Je nach Referenzprodukt kann die Laufleistung von Runderneuerten die eines Neureifens auch deutlich übersteigen.
Runderneuerte sparen in der Fertigung wertvolle Ressourcen & Energie
Der ökologische Vorsprung runderneuerter Reifen steigt durch die Betrachtung der im Fertigungsprozess eingesetzten Energie (Strom/Gas ohne Materialherstellung) und Rohstoffe, in Relation zu qualitativ vergleichbaren, hochwertigen Neureifen. Die Energiebedarfe wurden für die Fraunhofer-Studie von AZuR ermittelt. Neureifenherstellung: Compoundierung analog zur Heißrunderneuerung, Strom- und Energiebedarfe für die Vulkanisation wurden dem Artikel von Sun et al.1 entnommen.
2021 konnten mit der Runderneuerung in Deutschland (ohne Materialherstellung) über 14,1 Millionen kWh Strom und rund 46,9 Millionen kWh Gas gespart werden. Das entspricht hochgerechnet dem Stromverbrauch von rund 3.540 Einfamilienhäusern (durchschnittlicher Jahresverbrauch bei 4 Personen: 4.000 kWh) und dem Gasverbrauch von etwa 2.345 Einfamilienhäusern (durchschnittlicher Jahresverbrauch bei 4 Personen: 20.000 kWh).
Durch Runderneuerte Reifen wurden 14,1 Millionen kWh Strom und 46,9 kWh Gas eingespart.
In der Fertigung runderneuerter Pkw- und Lkw-Reifen lassen sich (ohne Materialherstellung) in Relation zu qualitativ vergleichbaren, hochwertigen Neureifen,
rund 50 Prozent Strom und Gas einsparen.
Runderneuerte Reifen schonen natürliche Ressourcen
Bei der Runderneuerung werden nur die Laufflächen und Flanken abgefahrener Reifen erneuert. Der hochwertige Reifenunterbau (Karkasse) wird wiederverwendet, was neben CO2-Emissionen auch Abfall vermeidet, natürliche Ressourcen schont und zur nachhaltigen Kreislaufwirtschaft beiträgt.
Für die Fertigung eines runderneuerten Pkw-Reifens werden (in Relation zu einem qualitativ vergleichbaren, hochwertigen Neureifen) rund 5,88 kg weniger Rohstoffe (v.a. Gummimischungen für Laufflächen und Flanken) benötigt. Die Runderneuerung eines Lkw-Reifens spart im Schnitt sogar über 44 kg Rohstoffe ein. 2021 konnten mit der Runderneuerung bundesweit rund 37.000 Tonnen Rohstoffe eingespart werden.
Können die Marktanteile runderneuerter Reifen in Deutschland in den nächsten fünf Jahren, wie von der Allianz Zukunft Reifen (AZuR) geplant, auf zehn Prozent im Pkw-Bereich und 40 Prozent im Lkw-Bereich erhöht werden, ließen sich damit 2027 bundesweit über 73.000 Tonnen Rohstoffe einsparen.
2027 könnten durch Runderneuerte Reifen 73.000 Tonnen Rohstoffe eingespart werden.
Abschlussdokumentation
Ökologische Bewertung Runderneuerung
Fraunhofer UMSICHT
Gegen eine Schutzgebühr in Höhe von 150,- EUR netto zzgl. MwSt. kann das Dokument zur Verfügung gestellt werden.
Mit Lieferung des Dokumentes erhalten Sie die Rechnung.
168 Mio €
Als Steuereinnahmen für Regierungen
95 Mio €
Als Gewinnne für Runderneuerer
1.2Md €
(2015)
198 Mio€
Beitragszahlungen an Sozialversicherungsträger
339 Mio€
Nettolöhne, die an die Mitarbeiter der Industrie gezahlt werden
331 Mio€
durch Käufe aus Ländern außerhalb der Produzierenden Ländern
Auch sozio-ökonomisch klare Vorteile für Runderneuerte
Die Runderneuerung von Reifen steht nach einer EY-Studie2 „im Einklang mit den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft und den daraus resultierenden Vorteilen für Umwelt und die örtlichen Arbeitsplätze. Da die Runderneuerung ein vergleichsweise arbeitsintensiver Prozess ist, flossen rund 50 Prozent des Gesamtumsatzes direkt in die Einkommen lokaler Mitarbeiter und Sozialversicherungsbeiträge.
Von der Abholung abgefahrener Reifen bis zum Vertrieb und der Wartung von Reifen stützt sich die Runderneuerung der EY-Studie zufolge „auf kurze wirtschaftliche Kreisläufe“ und schränkt die Abhängigkeit von importierten Rohstoffen ein. In einigen Regionen stützen Runderneuerungsbetriebe einen wichtigen Teil der lokalen Wirtschaft.
Die Wirtschaftsleistungen der Runderneuerungsbranche in der EU wurden von EY in Form ihres Beitrags zur Schaffung von Wohlstand gemessen, was nach Berechnung der Wirtschaftsexperten, 2015 ein BIP von rund 1,9 Milliarden Euro in der EU ausmachte.
Die gesamten Steuereinnahmen – einschließlich Sozialversicherungsbeiträgen und indirekter/induzierter Effekte (durch Lieferanten und Konsum der Haushalte) – beliefen sich 2015 EU-weit auf insgesamt 600 Millionen Euro.
Runderneuerte Lkw-Reifen: 2021 rund 105.000 Tonnen CO2-Emissionen in der Fertigung gespart
Im Nutzfahrzeugbereich spielen runderneuerte Reifen in Deutschland bereits eine wichtige Rolle. 2021 wurden bundesweit im Ersatzgeschäft rund 28 Prozent der Lastwagen, Busse und Baufahrzeuge mit runderneuerten Reifen ausgestattet. Die Runderneuerung schenkt Nfz-Reifen ein zweites oder drittes Leben. Denn Reifen für Nutzfahrzeuge können bis zu drei Mal runderneuert werden, Flugzeugreifen sogar bis zu 12-Mal.
Im Rahmen einer CRADLE-TO-GATE-Analyse hat das Fraunhofer Institut den Carbon Footprint von Lkw-Reifen im gesamten Herstellungsprozess untersucht – vom Abbau der Rohstoffe bis zur Bereitstellung der fertigen Produkte am Werkstor des Herstellers.
Demnach verursachen runderneuerte Lkw-Reifen in der Fertigung pro Stück rund 135 kg CO2-Emissionen weniger als qualitativ vergleichbare, hochwertige Neureifen. Dabei schneidet die Kalterneuerung geringfügig besser ab als die Heißerneuerung . Das führte im Jahr 2021 bundesweit zur Einsparung von rund 105.000 Tonnen CO2-Emissionen.
Die Allianz Zukunft Reifen (AZuR) hat sich das Ziel gesetzt, den Marktanteil runderneuerter Lkw-Reifen in Deutschland in den nächsten fünf Jahren auf 40 Prozent zu steigern. Dazu müssten 2027 hierzulande etwa 1,12 Millionen runderneuerte Lkw-Reifen gefertigt werden, was bundesweit über 150.000 Tonnen CO2 einsparen würde.
Lkw-Reifen verursachen in der fertigtung 135 kg weniger CO2 Emissionen als Neureifen
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Runderneuerte Lkw-Reifen halten ihren Vorsprung in der Ökobilanz bei urbanen und verschleißintensiven Anwendungen
Zur Ermittlung der Ökobilanz runderneuerter Lkw-Reifen, haben die Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts UMSICHT in einer Stichprobe neue und heiß-, kalt- und werks-runderneuerte Lkw-Traktionsreifen (315/70 R22.5 154/150L) verschiedener Fabrikate mit unterschiedlichen Laufleistungen (65.000 km/115.000 km/150.000 km) untersucht, und neben der Fertigung auch die Nutzungsphase mit unterschiedlichen Einsatzbedingungen (Fernverkehr, Regionalverkehr, Baustellenverkehr etc.) berücksichtigt.
Bei identischem Rollwiderstand (Rollwiderstandsklasse D) liegen runderneuerte Lkw-Reifen bei einer Laufleistung von 150.000 km bei den gesamten CO2-Emissionen in etwa gleichauf mit qualitativ vergleichbaren, hochwertigen Neureifen.
Der gesamte CO2-Fußabdruck runderneuerter Lkw-Reifen ist bei Laufleistungen von 65.000 km kleiner als derjenige von qualitativ vergleichbaren, hochwertigen Neureifen. Grundsätzlich werden die ökologischen Vorteile der Runderneuerung bei urbanen und verschleißintensiven Anwendungen der Nutzfahrzeuge deutlicher.
Runderneuerte Pkw-Reifen: CO2-Gesamtbilanz besser als qualitativ vergleichbare, hochwertige Neureifen
Im Pkw-Bereich spielen Runderneuerte in Deutschland derzeit noch eine untergeordnete Rolle. Dabei gibt es gute Gründe für den verstärkten Einsatz runderneuerter Pkw-Reifen. Bei identischem Rollwiderstand (Rollwiderstandsklasse C) und vergleichbarer Laufleistung verursachen runderneuerte Pkw-Reifen laut Ökobilanz des Fraunhofer-Instituts UMSICHT in der Herstellung rund 63 Prozent weniger CO2-Emissionen als qualitativ vergleichbare, hochwertige Neureifen. Auch unter Einbeziehung der Nutzungsphase (bei Laufleistungen von 20.000 km und 40.000 km) verursachen runderneuerte Pkw-Reifen weniger CO2-Emissionen.
Im Rahmen einer CRADLE-TO-GATE-Analyse hat das Fraunhofer Institut den Carbon Footprint von Pkw-Reifen im gesamten Herstellungsprozess untersucht – vom Abbau der Rohstoffe bis zur Bereitstellung der fertigen Produkte am Werkstor des Herstellers.
Demnach verursacht ein runderneuerter Pkw-Reifen in der Fertigung rund 21 kg weniger CO2 – Emissionen als ein qualitativ vergleichbarer, hochwertiger Neureifen. Das führte im Jahr 2021 bundesweit zur Einsparung von rund 8.400 Tonnen CO2-Emissionen.
Allianz Zukunft Reifen (AZuR) hat sich das Ziel gesetzt, den Marktanteil rund-erneuerter Pkw-Reifen in Deutschland in den nächsten fünf Jahren auf zehn Prozent zu steigern. Dazu müssten 2027 hierzulande etwa vier Millionen runderneuerte Pkw-Reifen hergestellt werden, was bundesweit ca. 84.000 Tonnen CO2 einsparen würde.
Zur Ermittlung der Ökobilanz runderneuerter Pkw-Reifen, haben die Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts UMSICHT in einer Stichprobe neue und heißrunderneuerte Pkw-Sommerreifen (225/45 R17 91W) verschiedener Fabrikate mit unterschiedlichen Laufleistungen (20.000 km/40.000km/60.000 km) untersucht, und neben der Fertigung auch die Nutzungsphase berücksichtigt.
Ein runderneuerter Pkw-Reifen spart in der Herstellung 21kg CO2-Emissionen
in Relation zu einem qualitativ vergleichbaren, hochwertigen Neureifen.
Quellen:
Ökologische Bewertung Runderneuerung – Abschlussdokumentation
Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT
Veröffentlicht am 6.7.2022
Messungen des Rollwiderstands von runderneuerten Pkw-/Lkw-Reifen
Prüflabor Nord GmbH Reifen-Test-Center
Durchgeführt 2021/2022
Der sozio-ökonomische Einfluss der Runderneuerung von Lkw-Reifen in Europa
EY Unternehmens- und Managementberatung
Veröffentlicht im Oktober 2016